Das Jahr begann mit der „OSC AKTUELL Nr. 2“, in der die Mitglieder wegen der Vintage Glider Rallye des (VGC) in Farkashegy, Ungarn befragt wurden. Man entschloss sich zur Teilnahme. Alle Anstrengungen des Vereins gingen nun in den Wiederaufbau der ES 49.
Nach der Jahreshauptversammlung im April 1983 gab es am 14. Mai die Rohbauabnahme durch Willi Gilges, es wurde im Juni der Transportanhänger fertig gestellt und am 2. Juli erfolgte die Abnahme des Seglers durch Ludwig Krönung (Schleicher Flugzeugwerke, Poppenhausen).
Werner Schleicher absolvierte am 9. Juli auf dem Berg der Flieger den Erstflug nachdem die ES 49 ihre Wiederzulassung 5 Tage vorher erhalten hatte und weitere 4 Tage später stellte das Luftfahrtbundesamt (LBA) den Eintragungsschein und das Lufttüchtigkeitszeugnis aus.
Das OSC-Mitglied Markus Kurz schildert den Geist der Zeit wie folgt:
»Karl-Heinz war noch mit Beate zusammen und ich mit Elke Schmidt. Wir waren in Ungarn, wir hatten alle, wirklich alle nur das Fliegen im Kopf. Keiner hat gefragt, ob es zuviel Arbeit ist. Keiner war überempfindlich, keiner hat jedes Mal bei einer Leistung einen Tempel der Anerkennung gebraucht. Jeder, Heiko, Karl-Heinz und Josef, jeder hat etwas gekonnt und das Werk, die ES 49, mit seiner Leistung bereichert und mit seiner Fähigkeit ergänzt. Sie waren gegenseitig stolz aufeinander und auf das Erreichte. Sie haben nach vorn geschaut, Unwägbarkeiten gab es nicht, nur Lösungen. Niemand konnte der geballten Energie der drei etwas entgegensetzen.
Zum ersten internationalen Flug der ES 49 bemerkte Klaus Hein auf dem Flugplatz in Ungarn, dass die Flügel hingen und es gefährlich sei, die Leute von der Wasserkuppe mit dem Flugzeug teilnehmen zu lassen. Diese zum Teil persönlichen Beleidigungen oder auch der Neid wurden durch gemeinsames Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein ausgeglichen. Keiner hätte sich je in einen unklaren Flieger gesetzt.
Ich selbst war 23 Jahre alt und wir hatten unsere Ka6BR, was mir persönlich zum Glück reichte. Ich hatte auch viel Erfahrung mit der Vereinsarbeit, ich war seit meinem 8. Lebensjahr Windenrückholfahrer, Startschreiber, Bordbuchschreiber, Flugzeugrückholer, Flugzeugwaschanlage, Flugleiter usw. Ich habe die Gemeinschaft und das Geben und Nehmen sehr eng erlebt und immer geschätzt. Es gibt kein Aufrechnen: Du hältst mir die Fläche und ich schiebe den Flieger nach der Landung wieder zurück, allerdings wird genau Buch geführt… Nein, das gab es nicht und das ist auch gut so. Negativ habe ich in Erinnerung, dass Angst von diesem OSC ausging. Die Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges auf der Wasserkuppe e.V. (GFS) hatte plötzlich wieder einen Verein in ihren Reihen, der weitere stimmberechtigte Mitglieder hervorbrachte und man befürchtete noch mehr Flugzeuge auf dem Berg der Flieger. Da gab es kein Miteinander, es gab leider nur Verweigerung.
Sonderbar, denn die Gründungsmitglieder und der Vorstand waren schon Vorstände in anderen Vereinen und waren auch – wie es durchaus üblich ist – Mitglieder in anderen Vereinen der Gesellschaft. Alles in allem: Der OSC war ultrastark.
Der Verein hat die meisten Mitglieder.
Das spricht für sich.«
Zurück aus Ungarn wurde die ES 49 am 11. September auf der Wasserkuppe getauft. Dazu gab es ein Oldtimerfest mit alten und neuen Alfa Romeo-Fahrzeugen.
Taufpatin für das erste wiederaufgebaute Flugzeug des OSC war Luise Schleicher: Der Segler erhielt den Traditionsnamen „Alexander Schleicher“.
In den Köpfen gab es bereits neue Projekte: So startete am 30. September der Bau eines SG 38 Schulgleiters. Darüber informiert wurden die mittlerweile 42 Mitglieder durch die „OSC AKTUELL Nr. 3“.
Grundüberholung der ES 49 in unserer neuen Werkstatt im Remerz, März bis Juni 1983
Rohbauabahme am 14.5.83 im Hof unserer Werkstatt durch den Prüfer Willi Gilkes
Erstes Aufrüsten auf der Wasserkuppe vor dem Erstflug am 9.7.83
Ende Juli 1983 nimmt der OSC mit der ES 49 an der 11. VGC-Segelflugrallye auf dem Flugplatz Farkashegyi in Ungarn teil.
Veranstaltung mit Alfa Romeo anlässlich der Taufe unserer ES 49 auf der Wasserkuppe
Ereignisse des Jahres 1983
01.02.83 | OSC-AKTUELL 2 Abfrage zur 11. VGC-Rallye in Ungarn, Layout: Heiko Schneider |
02.04.83 | JHV auf der Wasserkuppe, Hotel Peterchens Mondfahrt |
14.05.83 | Rohbauabnahme ES 49 in Remerz durch Willi Gilges |
25.06.83 | Fertigstellung eines Transportanhängers |
02.07.83 | Abhahme der ES 49 in Fa. Schleicher durch Ludwig Krönung |
04.07.83 | VVZ für ES 49 liegt vor |
09.07.83 | 1. Start der ES 49 auf der Wasserkuppe durch Werner Schleicher |
13.07.83 | Eintragungsschein und Lufttüchtigkeitszeugnis vom LBA liegen vor |
27.07.83 | Teilnahme an der 11. VGC-Rallye in Ungarn mit ES 49 21 Starts 11h; 13 Teilnehmer vom OSC |
10.09.83 | Taufe ES 49 durch Frau Luise Schleicher auf „Alexander Schleicher“ |
30.09.83 | Beginn mit den Arbeiten für den Aufbau eines Schulgleiters |
30.09.83 | OSC-AKTUELL 3 Bericht Ungarn, Taufe ES 49, Aufbau SG 38 Layout: Heiko Schneider |
27.10.83 | Abfliegen im Hotel Peterchens Mondfahrt auf der Wasserkuppe |